Hoch über dem tief eingeschnittenen Donautal ragt der bekannte Aussichtsfelsen Penzenstein aus den Buchenwäldern der Donauleitn.
Von vielen Wander- und Reisegruppen als beliebtes Ziel auserkoren, ist dieses Monument aus Granit ein Wahrzeichen des oberen Donautales. Der Blick von der Aussichtsplattform schweift über die Höhen des Sauwaldes bis hinunter zur Donau – Staustufe Jochenstein. Direkt unter dem Felsen liegt der Donaumarkt Engelhartszell mit seinen alten Fischerhäusern, dem einstigen Mauthaus der Donauschiffer, ja sogar die alte Hufschmiede, in der die Pferde der sogenannten Traidlzüge beschlagen wurden, ist noch erhalten. Der Donau entlang zieht die Nibelungenstraße, auf der schon Jahrtausende Jahre die Völker und Kriegsscharen stromauf – stromab zogen.
Das 1293 gegründete ehemalige Zisterzienzerstift Engelszell könnte vom Lauf der Jahrhunderte erzählen, vom klösterlichen Leben, von der Auflösung durch Kaiser Josef, von einer Porzellanmannfaktur und der 1925 erfolgten Übernahme des Klosters durch die Trappisten.
Neben dem wuchtigen Felsen Penzenstein steht eine Kapelle aus dem 18.Jhdt., die ebenfalls eine merkwürdige Entstehungsgeschichte hat:
Als die Gemeinde Neustift zu Österreich kam, durften die Gläubigen nicht mehr in die gewohnte Pfarrkirche nach Gottsdorf in Bayern zur Messe gehen, sondern mußten die neue Pfarre Rannariedl anerkennen. Das wollten viele Bewohner nicht hinnehmen und bauten sich eine eigene Betstätte am Penzenstein, obwohl, wie man weiß, gerade dort der Teufel einstens arg wütete.
Wie die Sage zu berichten weiß, wollte der Höllengeist hier eine mächtige Mauer errichten, um die Bischöfe in Passau zu ertränken. Nach stundenlanger Arbeit – die Mauer war fast fertig – läutete in Engelszell die Glocke zum Gebet. Der Spuk war vorbei, die Mauer brach zusammen und den letzten Felsen schleuderte der Teufel mit solcher Wucht in den Strom, daß er noch heute 12 Meter aus dem Strom ragt – der Jochenstein.
Die Fußabdrücke des Teufels sind noch deutlich am Felsen neben dem Kreuz zu sehen.